Morgen ist der Verkaufsstart für Nintendos neuesten Wurf im Bereich der Konsolen – die Switch kommt auf den Markt. Als „NX“ schon seit Monaten gehypet, war auch icheinigermaßen hin und her gerissen, ob ich mir zur Markteinführung dieses Stück Gaming-Hardware zulege.
Das Konzept, zwischen der Nutzung zuhause am TV und dann nahtlos auf einem mobilen Modus umzustellen, hat mich eigentlich schon begeistert. Ich bin ja viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs und nutze diese Zeit auch gerne mal, um ein Spiel zu spielen. Wirklich umfangreiche Spiele mag ich da aber nur selten anfangen. Zu häufig werde ich da aus dem Spiel gerissen, weil ich umsteigen muss oder schließlich doch am Ziel angekommen bin. Finde ich dann zuhause Zeit zum Spielen, mag ich nur selten leicht gekrümmt auf dem Sofa sitzen, um mein Spiel zu spielen. Wenn ich die Wahl habe, spiele ich doch lieber auf einem großen Bildschirm anstatt auf lediglich 5 bis 8 Zoll. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum ich Baphomets Fluch (engl. Broken Sword) zwar vor gut sechs Monaten endlich einmal angefangen habe, aber in Summe nur ca. 10 Stunden Spielzeit damit erlebt habe.
Trotzdem habe ich mich jetzt dazu entschlossen, erst mal keine Switch zu kaufen. Der Hype-Train hatte mich zwar schon so weit gecatcht, dass ich mir über Amazon eine Konsole vorbestelle – zu meinem Glück war deren Kontingent aber zu diesem Zeitpunkt bereits vergriffen. Nach der ersten Enttäuschung habe ich aber für mich festgestellt, dass mir die Konsole für das, was sie mir bietet schlicht zu teuer ist.
Ich will damit aber gar nicht in die derzeit vielgehörte Kritik einstimmen, dass die technischen Leistungsdaten für die ausgerufenen 330 Euro maßlos überteuert ist – obwohl ich hier im Grunde meine Herzens voll zustimmen muss. Selbst nVidias Shield Tablet ist bei gleicher CPU und Speicherausstattung und trotz größeren Displays günstiger zu haben. Ich will auch nicht darauf herumreiten, dass die Preise für Zubehör und Spiele eigentlich eine maßlose Frechheit – 70 Euro pro Spiel – sind.
Was für mich zählt, ist das Potential an interessanten Spielen, die ich mit dieser Konsole spielen kann. Und hier bleibt – abgesehen von einem neuen Zelda – nichts übrig. Ja, natürlich: es gibt zum Start einige Umsetzungen von PC Spielen, wie Fifa, Just Dance oder Stardew Valley. Aber das alleine reicht eben noch nicht aus. Und ein so starker Magnet ist Zelda für mich auch nicht, um mir 500 Euro aus der Tasche zu locken. Ja, 500 Euro. Denn neben den 330 Euro für die Konsole zahle ich ja auch noch 70 Euro für das Spiel und 70 Euro für diesen Pro-Controller sowie sicher mehr als 30 Euro für Kleinigkeiten wie Tasche, SD-Karte, USB-Netzteil, Verlängerungs- bzw. Anschlusskabel und so weiter.
Hier muss mir Nintendo erst beweisen, dass sie die Investition in die Hardware langfristig mit interessanten Titeln unterstützen können – so wie es auf dem Nintendo DS bzw. 3DS war. Ob die großen Drittanbieter hier aber wirklich mitziehen, ist für mich fraglich. Und da Nintendo im Ruf steht, für kleine Entwickler bzw. „Indies“ ein – freundlich formuliert – „schwieriger Partner“ zu sein, wird auch hier sicher keine Schwemme an Spieletiteln zu erwarten sein.
Ich warte also erst mal ab bis Weihnachten oder vielleicht sogar später – dann soll nämlich auch das neue Mario kommen.